Neurodermitis - Allgemeines
Inhaltsübersicht:
Ursachen
Therapie
Allgemeines
Berufswahl
Ernährung
Rauchen
Das Rauchen ist für Patienten mit atopischem Ekzem grundsätzlich untersagt. Bei jedem
Patienten mit atopischem Ekzem besteht unterschwellig die Gefahr des Ausbruchs eines
Asthmas.
Hautreinigung
Die richtige Hautreinigung ist von großer Bedeutung. Nicht geeignet sind
gewöhnliche, handelsüblich parfümierte Seifen und Syndets. Insbesondere
Tenside in flüssiger Form sind zu vermeiden, denn langes schaumiges
Abseifen ist infolge der massiven Entfettung schädlich. Empfohlen wird
daher die Reinigung der Intimbereiche und des Gesichts mit einer festen
Seife oder einem Syndet. Neuerdings ist eine Öl/Tensid-Kombination erhältlich,
die für den Patienten mit Neurodermitis eine interessante Alternative darstellt.
Zur Reinigung ist Duschen besser geeignet als Baden! Falls gebadet wird,
Bäder wegen der Austrockungsgefahr nicht zu lange und nicht zu heiß durchführen.
Ölhaltige Zusätze sind zu empfehlen. Schaumbäder sind zu unterlassen. Bei
sehr trockener Haut sollte nach dem Abtrocknen eine Emulsion oder Creme
aufgetragen werden.
Abhärtende Maßnahmen
Kneipp'sche Anwendung können zur Abhärtung des Körpers und zur Kräftigung des
Kreislaufes versucht werden. Zu empfehlen sind zunächst ansteigende Bäder,
beginnend mit 33-34°, langsam anwärmen auf 39-40°. Dauer 12 bis 15 Minuten.
Alsbald Übergang auf Wechselbäder, 5 Minuten warm bei 38°, 10-15 Sekunden kalt
bei 16-22°; zweimaliger Wechsel, mit kalt aufhören. Bei guter Verträglichkeit
nur noch kalte Bäder von 16-22° über 6 bis 10 sec. oder kalte Güsse von 10-12°,
etwa 20 sec. lang. Trockene Haut nach jeder Wasseranwendung sofort eincremen.
Klimawechsel
Der Klimawechsel ist die wirksamste und unschädlichste Maßnahme zur Linderung
der Krankheitserscheinung. Der Urlaub ist entsprechend zu planen. Falls Schübe
der Neurodermitis im Frühjahr und Herbst auftreten, den Klimawechsel möglichst
in diese Zeiten legen. Die Klimatherapie ist mindestens über 4 Wochen
durchzuführen. Am günstigsten hat sich der Klimawechsel ins Reizgebiet der
Nordsee (z.B. Inseln der Nordsee wie Borkum, Norderney oder Sylt), oder
Hochgebirge über 1500 m bewährt. Allerdings ist es nicht sicher vorauszusagen,
welcher Klimawechsel für den einzelnen Patienten günstiger ist.
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Stillen
Zur Verzögerung des Auftretens der atopischen Dermatitis sollten Säuglinge
(aus Atopiker-Familien) mindestens ein halbes Jahr gestillt werden. Den Müttern
selbst ist anzuraten, während der Stillzeit nicht zu rauchen, auf Alkohol und
Medikamente zu verzichten. Die Beifütterung sollte nicht vor dem 4. bis 5. Monat
erfolgen, zunächst mit Kartoffeln, Karotten, Bananen, später mit anderem Obst und
Gemüse; das Abstillen sollte frühestens nach dem 6. Monat erfolgen. Eier, Fisch,
Zitrusfrüchte wird man erst nach Vollendung des 1. Lebensjahres geben.
Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern
Milchfreie, allergenarme Säuglingsnahrung ist die beste Vorsorge, um ein erblich
belastetes Kind vor dem Ausbruch der Neurodermitis zu bewahren. Von vielen Ärzten
wird geraten, grundsätzlich auf Kuhmilch zu verzichten und nur allergenarme
Säuglings-nahrung zu füttern. Als Milchersatz wird in den letzten Jahren vielfach
eiweißhaltige Soja-Milch eingesetzt. Allerdings kann einseitige Sojaernährung
bei Säuglingen und Kleinkindern zu Mangelerscheinungen führen. Beobachtet wurden
schon Kropfbildung in Folge Jodmangels, Knochenentkalkung, Rachitis, ferner
Eisen-, Vitamin- und Eiweiß-mangel. Daher ist entsprechende Überwachung und
eventuell Gabe von Jod, Eisen und Vitaminen geboten.
Vorbeugemaßnahmen bei bekannter atopischer Erbanlage
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Säuglinge mindestens 6 Monate lang stillen
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Abschaffen aller Pelz- und Haustiere
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zu Hause nicht rauchen
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Staubfänger aus den Wohn- und Schlafräumen entfernen
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Schlafzimmer kühl und sauber, kein Teppichboden, glatte feucht aufwischbare Flächen
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keine Plüschtiere zum Spielen
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Räume von Schimmel sanieren
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keine Wollwäsche
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"gesundes" Bettmaterial durch Entfernen von Bettfedern
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Bettwäsche bei mindestens 60°C waschen
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häufiges Lüften und Reinigen der Matratzen
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noch besser ist das sogenannte "Encasing"; damit bezeichnet man die Anwendung von milben- bzw. milbenallergenundurchlässigen Spezial-Bettbezügen für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen. Die Kosten hierfür werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
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ruhige, ausgeglichene Lebensweise
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